Dienstag, 2. November 2010

Ü60-Einsteiger am 2. November 2010


Ja, ich bin tatsächlich mit 60 Jahren, am 2.11.10, das 1.Mal auf das "Fjord für alle Fälle" aufgestiegen, eine klitzekleine Runde von der Reitlehrerin im Schritt geführt worden und wieder unverletzt ;-) und sicher abgestiegen.
Nun gut, Tyske war von der Begeisterung, die sich daraus bei mir ergab, nur verwundert, aber alle Menschen in unserer Umgebung haben sich ehrlich mit mir gefreut.

NA UND?...wirst Du als Reiter oder Fahrer sicherlich denken. Klar, das kann ich verstehen. Für Dich ist das nichts Besonderes. Mich hat das aber einige Überwindung gekostet.

Wenn Euch der lange Weg bis zu diesem Aufsitzen interessiert, dann lest bitte weiter.

Ich bin im Jahr 2010 60 Jahre alt geworden, aber noch rüstig. ;-)
Mein erster Versuch, reiten zu lernen, war der, dass ich in einem Urlaub auf einem Bauernhof in den 1960er Jahren, (ich war damals18 Jahre alt) 2 Longenstunden erhielt und anschließend von einer Gruppe jugendlicher Reiter auf einen Ausritt mitgenommen wurde. Ich hatte keinerlei Vorkenntnisse, weder theoretisch noch praktisch. Wie das endete ist doch klar. Mein Pferd hat sich unterwegs von mir getrennt und ich wurde schmunzelnd wieder eingesammelt. Das fanden die lustig. Ich nicht!

Meinen 2. Versuch hatte ich gute 20 Jahre später. Ich bekam 5 Longenstunden auf einem Schulpferd geschenkt. Das soll gar nicht schlecht ausgesehen haben, aber mich verließ der Mut. Warum?, das verstehe ich erst jetzt.

Weitere 2 Jahrzehnte später stapfte Tyske Grå in mein Leben. Seither beschäftige ich mich mit dem Pony. Mir kamen reichlich Bücher bezügl. der Pflege und des richtigen Umgangs mit Pferden, über die Kommunikation mit Pferden, das Longieren, die Bodenarbeit u.a. ins Haus. Ich wurde von meiner Tochter ganz langsam an den richtigen Umgang mit Tyske heran geführt. Von der Renate, die schon bedenklich schaute, als sie die Hufe auskratzen sollte, die lernte, wie man Tyske Gamaschen, Halfter, Trense, Sattel, Fahrgeschirr u.v.a. richtig anlegt, bis zu diesem Zeitpunkt, jetzt,... das war ein langer Weg.
Ich denke, ich hatte die für mich passende Vorbereitung und Zeit, um  Vertrauen zum Pony aufzubauen. Nie hat Tyske  meine Unsicherheit ausgenutzt. Die Bereiterin hat mir viel erklärt, wenn sie selbst Tyske gearbeitet hat. Ich muss doch auch verstehen, was meine Augen sehen. Auch das ist wichtig, dass ich absolutes Vertrauen zu Steffi (RL) habe.
Ich denke, mir ist jetzt klar, warum ich die Fehlversuche hatte. Ich konnte zu den Schulpferden kein Vertrauen aufbauen, da mir Wissen ums Pferd und Zeit, die für den Aufbau von Vertrauen nötig sind, fehlte.

Ich bin mir noch nicht sicher, was mein Ziel ist, aber ich denke, dass ich in ganz kleinen Schritten voran kommen werde.

Auch auf diesem Weg danke ich herzlich Majola, daß sie mir ihre Tyske Grå anvertraut, Steffi, die so viel Geduld mit mir hat und natürlich Tyske Grå, der nervenstarken Fjord Stute.

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